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Vorzeitiger Samenerguss und erektile Dysfunktion: Zusammenhang

Zum Sexualakt des Mannes gehören die Gliedsteife (die Erektion des Penis) und die Ejakulation (das Abgeben von Samenflüssigkeit). Tritt eine Störung bei diesem Ablauf ein, so spricht man entweder von einer Erektionsstörung oder aber von einer Ejakulationsstörung. Beide sexuelle Störungen können einzeln, also unabhängig voneinander, auftreten, aber auch im Zusammenspiel.

Eine Erektionsstörung (erektile Dysfunktion) kann demzufolge ein Ergebnis eines vorzeitigen Samenergusses sein und umgekehrt verhält es sich genauso. Der behandelnde Androloge wird bei Anzeichen einer solchen Störung in einem aufklärenden Gespräch weitere Informationen dazu erfragen.

Formen und Ursachen des vorzeitigen Samenergusses

Wir unterscheiden im Wesentlichen zwei Formen des vorzeitigen Samenergusses.
Zunächst gibt es einen lebenslang bestehenden vorzeitigen Samenerguss, der seit der ersten sexuellen Tätigkeit dauerhaft besteht. Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass ein Botenstoff mit dem Namen Serotonin eine entscheidende Rolle beim Samenerguss spielt. Ein vorzeitiger Samenerguss kann somit auf einen gestörten Serotonin Haushalt zurückgeführt werden.

Daneben gibt es eine erworbene Form des vorzeitigen Samenergusses, welche aufgrund verschiedener Grunderkrankungen (wie z.B. Erektionsstörungen, Schilddrüsenprobleme oder andere Erkrankungen) auftritt.

Vorzeitiger Samenerguss: Hilfsmittel und deren Anwendung

Um die Ejakulation zu verzögern, können bestimmte Beckenbodenübungen oder Übungen nach dem Erstbeschreiber Master und Johnson hilfreich sein. Darüber hinaus können auch sogenannte Betäubungscremes oder Sprays, welche auf die Eichel aufgetragen werden, Abhilfe schaffen. Denn durch den leicht betäubenden Effekt vermindert sich die Überempfindlichkeit des Penis und einem vorzeitigen Samenerguss wird entgegengewirkt.

Behandlungsmöglichkeiten eines vorzeitigen Samenergusses: Dr. Barhoum erläutert

Im Aufklärungsgespräch mit dem Andrologen muss vorerst festgestellt werden, ob der Patient unter einer erworbenen oder lebenslangen Form des vorzeitigen Samenergusses leidet.

Liegt ein erworbener vorzeitiger Samenerguss vor, gilt es in diesem Fall die Ursachen festzustellen und zu erörtern. Je nach Art der Ursache können hier Medikamente oder auch Beratungsgespräche auf psychotherapeutischer Ebene helfen.

Handelt es sich um die lebenslange Form des vorzeitigen Samenergusses, kommen auch hier Arzneimittel zum Einsatz, die durch Eingriff in den Serotonin-Haushalt eine Verzögerung der Ejakulation hervorrufen. In vielen Fällen werden auch hier psychotherapeutische Gespräche mit einer medikamentösen Therapie kombiniert.